
Das Philosophieren bedeutet praktisches Handeln genauso wie das Nachdenken oder sich Austauschen mit anderen! Es ist ein aktiver Prozess, ein lebendiges Bildungsprinzip und eine Kulturtechnik.
Ähnlich wie beim Klettern oder Tanzen braucht es praktische Übung. Philosophieren ist ein Lernprozesses, bei dem mit lebendigen Methoden unmittelbar Erfahrungen in der Praxis gesammelt werden.
Wir realisieren es im Park, mit Politikerinnen, in Frauengruppen, in Schulen, in LehrerInnen Teams, mit DirektorInnen, im Wien-Museum, auf Bildungsmessen, als Fortbildung und Vieles mehr. Hier zeigen wir Dir ein Beispiele aus unserer gelebten Praxis:
Bildungsbereich
Pädagog*innen in Bildungseinrichtungen sehen sich zunehmend mit Lebensthemen bei den Schüler*innen konfrontiert, die in den Schulen aufgearbeitet werden müssen, um überhaupt Lernstoff vermitteln zu können. Beim Philosophieren kann man Konflikte aufgreifen, wertschätzende Kommunikation und Empathie lernen.
Deshalb müssen wir heute Bildung auch ganz neu denken! Denn zur Bildung gehört Schlüsselkompetenzen wie soziales Verhalten oder eine gesunde Streitkultur. Es ist etwas, dass wir nicht aus Büchern lernen können – es muss praxisnah erlebt werden!

Philo Art Camp
Wir haben Philo Art Camps ins Leben gerufen, wo Eltern und Kinder einen Freiraum, selbst gestaltete Abenteuer, Upcycling-Workshops, eigene Modeshows und Mehr gestalten können. In den Jahren 2020 bis 2023 konnten wir mit Hilfe der Grünen Bildungswerkstatt die Camps für Kinder von vorwiegend Alleinerziehenden anbieten. Federführend war dabei Neslihan Turan Berger, die hier das Netzwerk initiierte.





Philosophieren mit ganz großen Gruppen
Ein legendäres Event mit 21 Stationen, 450 Teilnehmenden und jede Menge Inhalt, der mit dem Philosophieren verknüpft wurde, durften wir am Zeltlager Kinderfreunde Niederösterreich gestalten. Hauptinitiatorin vom Team war dafür Lena Korherr.

Tanzmusical
in einer Volksschule in Wien 17, mit Philosophieren, Themen ausarbeiten und Tanzen mit Barbara Windtner.

Philosophieren in Museen oder mit Prominenten
macht auch immer wieder viel Spaß, hier mit Werner Gruber & Team zum Thema „Glück“

Lebensfragen-Oase
ist ein gemeinnütziges Projekt der Akademie. Diese „Grätzloase“ steht für das Gemeinwohl und erobert den öffentlichen Raum für Bürger*innen zurück, der sonst nur abgestellten Autos dient (Standort: Alfred-Wegener-Gasse 21, 1190). Seit 2020 sind Lebensfragen ausgestellt, die Kinder und Eltern dürfen Platz nehmen, manche machen Aufgaben, andere Plaudern oder warten einfach nur. An den Enden sind zwei Weltkugeln dargestellt, die die großen Fragen des Lebens auf der Erde tragen wie z.B. „Wie wollen wir Leben?“. Hier Torsten Büsing beim Test!

Kinder-UNI Wien
Das Philosophieren bedeutet Forschen und viele Kinder forschen sehr gerne. Neugierig sind im Grunde alle sehr. Wir müssen es nur fördern. Auf der Kinder Uni forschen wir z.B. zur Frage „Was ist Natur?“ und machen eine spannende Übung. Hier Uly Paya mit den Kindern.

Eltern Kind Wochendende
Vom Nähworkshop zum „inneren Ich“ bis hin zu einem Workshop, wo man selber ein Spiel erfinden kann gibt es immer ein Programm, wo man gemeinsam mit seinen Kindern in Themen eintauchen kann. Ein wunderbahrer Rahmen direkt im Garten der Akademie.

Theorie versus Praxis
Philosophie versus Philosophieren

ein Essay von Uly Paya
Wir erleben in Workshops und Vorträgen oft, dass meist zwischen Philosophie und Philosophieren nicht differenziert wird. Aus unserer Sicht ist das ein „Theorie und Praxis Problem“. Ein Buch über Gebirgswanderungen oder etwas das Hochalpingebirge zu lesen ist vergleichsweise etwas völlig anderes, als selber mit dem Rucksack loszumarschieren! Und so verhält es sich genauso beim Philosophieren und der Philosophie. Anstatt theoretische Abhandlungen zu diskutieren, werden die Inhalte, Fragen oder Erfahrungen beim Philosophieren anhand in der Gruppe selbst erlebt und erarbeitet. Es geht beim Philosophieren also um den Prozess, der zum Unterschied von der Philosophie, kein Ergebnis als Ziel hat. Im Zentrum steht aber das Individuum, welches eigene Gedanken entwickeln und in der Gruppe hinterfragen kann. Es geht beim Philosophieren also nicht um das reine Zitieren von vorhandenem Texten oder Konzepten aus der Philosophie. Sie können eine willkommene Ergänzung für jene sein, die sich darin vertiefen möchten.
In den letzten Jahrzehnten ist eine Vielzahl von Varianten des Philosophierens entstanden, die größtenteils noch auf die allerersten Versuche des Philosophierens zurück gehen und sich bis heute halten. So gibt es „Kinderphilosophie“, „Philosophie für Kinder“ (= p4c = philosophy for children), „Kinder philosophieren“ oder das „Philosophieren mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“, wie wir es in unseer Akademie nennen, weil wir das Philosophieren für alle Altersgruppen entwickeln und anbeiten. Alle Varianten des Philosophierens unterscheiden sich voneinander in ihrer Methodik und Herangehensweise, manmal auch durch ihren grundsätzlichen Ansatz. Es verhält sich dabei vergleichsweise wie beim Tanzen, wo es eine Vielzahl von Angeboten gibt, also beispielsweise gibt es Gruppentänze genauso wie kreative Paartänze.
Die Akademie hat bereits vor vielen Jahren ein Modell entwickelt, welches die meisten Arten des Philosophierens vereint. In den Ausbildungen der Akademie werden diese Formen methodisch wie didaktisch vermittelt und praxisnah in vier Modulen und zwei Aufbaumodulen weitergegeben. Mehr Infos dazu unter
„Was bedeutet Philosophieren?“
In diesem Kurzvideo von 2015 zeigen wir kurz die Vielfalt des Philosophierens zusammengefasst.
Hier ein Spiel aus der Philosophier-Praxis
Dieses Video wurde im ersten Lockdown von uns für Kinder als Bewegungsspiel für zu Hause gemacht. Ihr könne es gerne selber versuchen!