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Theorie

Wer bin ich? Was ist Kunst? Was ist das Leben? Was bedeutet Kreativität? Welche Werte sind wichtig?

Solche Fragen regen Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, gemeinsam zu forschen und ihre eigenen Vorstellungen, Werte und Haltungen zu hinterfragen. Das Philosophieren unterstützt diesen Prozess, wobei Methoden wie p4c (Philosophy for Children), Methoden der Kinderphilosophie und das Sokratische Gespräch verwendet werden. Die Akademie hat die Methoden in einer Kulturtechnik zusammengefasst, um durch Didaktik und Methodik einen bestmöglichen Zugang zum Philosophieren anzubieten.

Philosophieren ist nicht als „dankbare Unterhaltung“, sondern vielmehr als ein nachhaltig wirkendes Bildungsprinzip und Persönlichkeitsbildung zu verstehen. 

Wir unterscheiden auch klar zwischen Philosophie und der Technik des Philosophierens. Anstatt wie in der Philosophie theoretische Abhandlungen und PhilosophInnen zu diskutieren, werden die Inhalte beim Philosophieren in der Gruppe selbst erarbeitet. Und es geht beim Philosophieren um den Prozess und um das Aufgreifen von wichtigen Lebensfragen sowie um den Austausch von Gedanken und um die Möglichkeit, praxisnah anhand von Übungen in Themenfelder einzutauchen.

Es unterscheidet sich zudem in vielen Punkten von einer Diskussionsrunde oder einem einfachen Gesprächskreis, v.a. in der Methode und der Didaktik!

Warum Philosophieren?

Philosophieren hilft, eigene Gedanken zu finden, ohne auf vorgefertigte Lösungen oder Ratgeber angewiesen zu sein. Es ist keine philosophische Theorie, sondern eine Kulturtechnik, die keine spezielle Vorbildung erfordert. In der Gruppe können Kinder und Jugendliche existenzielle Fragen diskutieren und eigene Ideen einbringen, was ein bewusstes Selbstbild fördert – besonders in einer Zeit der Orientierungslosigkeit.

Das Philosophieren stärkt die Fähigkeit zum Dialog und fördert kreatives Denken. Es unterstützt die Entwicklung von Empathie, Toleranz und Perspektivenübernahme, besonders in heterogenen Gruppen. Regelmäßiges Philosophieren in Bildungseinrichtungen hat positive Auswirkungen auf Wertschätzung, Selbstbewusstsein und respektvollen Umgang miteinander.

Förderung von Kompetenzen

Das Philosophieren fördert eine Vielzahl von Fähigkeiten, darunter:

  • Positives Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit
  • Kreativität und Problemlösefähigkeiten
  • Empathie und respektvolle Kommunikation
  • Kooperation, Konfliktfähigkeit und Wertehaltung

Philosophieren als Bildungsprinzip

In vielen Schulen und Institutionen hat sich das Philosophieren als erfolgreiches Bildungsprinzip etabliert. Die Akademie setzt sich dafür ein, diese Methode weiter zu verbreiten und in den österreichischen Bildungskontext zu integrieren. Ein bekanntes Beispiel ist die Arbeit von Thomas E. Jackson, der eine Brennpunktschule in Hawaii mit hilfe von regelmäßigem Philosophieren zu einer der besten Schulen umgestaltete.

Für eine Erneuerung des Bildungssystems in Österreich bietet sich die Chance, das Philosophieren als wertvolle Methode in Lehrerausbildungen zu etablieren. Obwohl das Philosophieren für viele Pädagogen eine Herausforderung darstellt, hat sich in der Praxis gezeigt, dass es die Qualität der pädagogischen Arbeit erheblich steigert.

„Wie wollen wir eigentlich leben?“

Gerade in Zeiten von Mobbing und Diskriminierung bietet das philosophische Gespräch einen Raum, um schwierige Themen anzusprechen und respektvolle, wertschätzende Haltung zu fördern. Es stärkt das soziale Potential, die Kreativität und die Motivation der jungen Generation, Konflikte zu lösen und ein erfülltes Leben zu gestalten.

Erfahre, wie wir in vielen Projekten und Fortbildungen das Philosophieren praxisnah angewandt wird:

Kinderschutz und Kinderrechte

Das Philosophieren ist eng verbunden mit der Wertehaltung. Deshalb ist ein transparenter Umgang mit Kinderrechten und der Kinderschutz essentiell. Hier könnt Ihr unser Konzept zum Kinderschutz lesen: